Verfasst von: LAndsichten | 1. März 2012

Gegen eine Asylbewerber-Massenunterkunft

Aus: Hallertauer Zeitung vom 1. März 2012

Gegen eine Asylbewerber-Massenunterkunft
Bis zu 80 Menschen im ehemaligen Supermarkt? — Kritik am Vorgehen der Behörden

Von Michael Betz

Au. Der Ärger war Bürgermeister Karl Ecker (FWG) am Dienstag anzumerken, als er den Marktgemeinderäten eine Mitteilung machte, die wie eine Bombe einschlug: Der Marktgemeinde könnte eine Massenunterkunft für Asylbewerber aufgezwungen werden. Mindestens 50, möglicherweise bis zu 80 dieser Menschen wollen Regierung von Oberbayern und Landkreis Freising demnach in einem lange leerstehenden Supermarkt in der Mainburger Straße einquartieren. Im Marktgemeinderat kündigte man Widerstand an gegen die aus Sicht der Räte „unmenschliche und unsoziale“ Massenunterkunft; für sinnvoll hält man allenfalls eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge.

Schon vor einigen Tagen war im Ort das Gerücht aufgetaucht, dass irgendetwas mit Asylbewerbern in der Marktgemeinde „am Laufen“ ist. Gewissheit wurde aus dem Gerücht dann am Dienstagabend, ganz am Ende des öffentlichen Teils der Marktgemeinderats-Tagesordnung. Als ein „für den Markt nicht sehr leichtes Thema“ kündigte Bürgermeister Karl Ecker die geplante Asylbewerber-Unterkunft an und umriss die derzeitige Sachlage: Demnach habe ein Privatmann der Regierung von Oberbayern den leerstehenden ehemaligen Supermarkt an der Mainburger Straße 15 als Unterkunft für Asylbewerber angeboten, vorausgegangen waren diverse öffentliche Appelle des Landratsamtes als zuständiger Behörde vor Ort, dass man solche Unterkünfte dringend anmieten will.Eine Kommission der Regierung habe dann am vergangenen Freitag das Gebäude besichtigt, begutachtet und für geeignet befunden, berichtete der Bürgermeister über den weiteren Werdegang der Ereignisse, wie er ihn teilweise in den Stunden vor der Sitzung am Dienstag rekonstruiert habe. „50 Personen und mehr will man da drin unterbringen, wenn der zweite Stock ausgebaut wird, sollen 80 Asylbewerber in dem Gebäudekomplex Platz finden“, erklärte ein konsternierter Bürgermeister den ebenso fassungslosen Mitgliedern des Marktgemeinderates. Und er machte gleich noch deutlich, dass es keine kurzfristige Unterbringung sein werde: „Das bleibt dann wohl.“Der Blick in und um das Gebäude macht deutlich, an welcher Stelle die Behörden Menschen leben lassen wollen: Alles rund um den ehemaligen Supermarkt ist gepflastert, kein Garten, kein Grün. Die Rückfront, früher offenbar die Warenanlieferung des Supermarktes, ist mit stählernen Spundwänden in den Boden versenkt, die Fenster sind teilweise vergittert — ein reiner Zweckbau. Das Erdgeschoß bildet nahezu komplett ein großer Raum, wie man ihn eben für den Supermarkt benötigt hat. Entsprechend schockiert zeigte sich Bürgermeister Ecker am Dienstag, hier 80 Asylbewerber unterbringen zu wollen: „Da wird nicht überlegt, das ist unsozial und unmenschlich“, übte er scharfe Kritik an den Behörden, die hinter diesen Plänen stecken.Dass die Gemeinde bisher nicht gefragt worden sei und man ihr „von oben“ in dieser Sache auch kaum Mitspracherecht zugestehe, ärgerte den Bürgermeister besonders: Beim Besuch der Regierungs-Delegation am Freitag sei der Markt weder informiert noch eingeladen worden. „Bei der Regierung habe ich auf Nachfrage später nur die Antwort bekommen, dass man überhaupt keine Unterkünfte bekommen würde, wenn man bei jeder Gemeinde erst vorher fragt“, schimpfte Karl Ecker. Auch welche Nationalitäten überhaupt nach Au kommen sollen, liege völlig im Dunkeln.Deutlich machte Ecker in diesem Zusammenhang, dassman in Au nicht prinzipiell gegen die Aufnahme einer gewissen Zahl von Asylbewerbern sei, sondern nur gegen die offenbar geplante Massenunterkunft: „Als Christen verschließen wir uns der Not der Flüchtlinge nicht, aber nicht in dieser Form.“ Ecker hielt eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge für das Gebot der Stunde — wenn der Landkreis Freising, wie er erfahren habe, 133 Asylbewerber aufzunehmen habe und bereits 41 dezentral in Wang und Freising untergebracht worden seien, dann sei es nicht zu akzeptieren, wenn der Markt Au fast den gesamten Rest der Gruppe zugewiesen bekomme. Wie in der Sitzung vorgerechnet wurde, hat der Markt schließlich gerade einmal einen Anteil von 3,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Landkreises Freising von rund 167000 Menschen.Bürgermeister Ecker konnte im Rahmen der Sitzung bereits von Kontakten mit Landrat Michael Schwaiger (Freie Wähler) berichten, außerdem mit den beiden Abgeordneten Florian Hermann (CSU) und Manfred Pointner (Freie Wähler). Beide Abgeordnete hätten die Frage gestellt, ob so ein Vorhaben an dieser Stelle überhaupt städtebaulich integriert werden könne. „Da sind schließlich rundherum Einfamilienhäuser“, betonte Karl Ecker. Die einzige derzeit gangbare Möglichkeit für den Markt, sich zu wehren, laufe offenbar über das Baurecht oder die Planungshoheit. „Eventuell ist über eine Veränderungssperre etwas zu machen“, kündigte der Bürgermeister erste Ideen an.Die Hiobsbotschaft für die Gemeinde brachte den Auer Bürgermeister am Dienstag auch noch zu grundlegender Kritik: „In diesem Fall werden die günstigeren Mietpreise in Au gegenüber Eching oder Freising zu einem Standort-Nachteil.“ Der Bund verkaufe seine Immobilien massenhaft, auf dem ehemaligen Kasernengelände in Freising würden Nobelwohnungen entstehen, in Au vergolde jemand seine private Bauruine. „Es ist schlimm, dass in unserem Staat das Kapital immer wieder vorherrscht“, kritisierte der Bürgermeister. Auf etwaigen Folgekosten für die Betreuung der Flüchtlinge bleibe letztlich wieder die Gemeinde sitzen, spätestens auf dem Umweg über die Kreisumlage. Aber Ecker kündigte Widerstand an: „Da werden sie sich in Au einen Schiefern einziehen.“

 

Bildunterschrift:

Mainburger Straße 15 im Markt Au: In diesem ehemaligen Möbelhaus und Supermarkt, eine Zeitlang auch Saal der Narrhalla Au, könnten schon bald 50 bis 80 Asylbewerber untergebracht werden. Der Besitzer will das Gebäude dazu der Regierung von Oberbayern zur Verfügung stellen.Fotos: Betz

 

Skepsis quer durch das Gremium
Marktgemeinderäte fordern dezentrale Unterbringung der Asylbewerber

Von Michael Betz

Au. Solidarität und Mitgefühl mit den Flüchtlingen, aber Kritik an den Plänen für eine Asylbewerber-Massenunterkunft im Markt — auf diesen Nenner lässt sich die Diskussion bringen, die sich am Dienstag im Marktgemeinderat nach der Ankündigung von Bürgermeister Ecker entwickelte, Regierung und Landkreis planen die Unterbringung von 50 bis 80 Asylbewerbern in einem ehemaligen Supermarkt in Au.

Auch wenn grundsätzlich Fassungslosigkeit und Skepsis herrschten angesichts der Informationen, die der Bürgermeister den Markträten zu den Plänen für eine Asylbewerber-Massenunterkunft gegeben hatte, blieben die Kommunalpolitiker am Dienstag nicht sprachlos. Den Anfang in der Debatte machte Alfons Butt (FWG). Er zog Parallelen zwischen der qualvoll engen Unterbringung von 80 Menschen im ehemaligen Supermarkt und der Massentierhaltung: „Bei einem Hühnerstall macht man dann einen Aufstand.“ Und der Staat investiere in eine Schrott-Immobilie, gleichzeitig bekomme Au keine Realschule, zeigte er sich enttäuscht.Dass hier Menschen vom Staat schlechter behandelt würden als Tiere, wurde allgemein so gesehen. Erika Wittstock-Spona (FWG) hielt es entsprechend für „absolut unmenschlich, die Menschen so zusammenzupferchen“. Ein derart enges Zusammenleben werde Probleme verursachen. Vor möglichen „Spannungen in der Gesellschaft“ hatte zuvor auch schon Bürgermeister Karl Ecker gewarnt. Marktrat Gerhard Stock (FWG) pochte darauf, dass man in dieser Sache Unterstützung vom Landrat erwarte. Martin Hellerbrand (CSU/PfW) wusste zu berichten, dass im benachbarten Nandlstadt die gesammelte Unterbringung von Asylbewerbern einiges Konfliktpotenzial mit sich brachte. „Schließlich werden da verschiedene Nationalitäten auf engem Raum zusammengepfercht.“Heiner Barth (FWG) wies auf das Problem hin, dass etwaige Asylbewerber in Au wenig Möglichkeiten der Mobilität hätten: „Die können höchstens mit dem Linienbus zweimal am Tag hier raus.“ Hans Sailer (FWG) sah die Massenunterkunfts-Planungen als Beleg einer generell verfehlten Asylpolitik: „Man sperrt scheinbar die Leute möglichst eng zusammen und hofft, dass sie dadurch möglichst schnell wieder gehen.“Zweiter Bürgermeister Karl Dreier, der in Vertretung von Bürgermeister Ecker überhaupt die erste Information zu den Planungen vom Landratsamt erfahren hatte, erzählte von diesem Telefonat: „Der Landkreis hat von der Regierung von Oberbayern die Order bekommen, dass er Unterkünfte suchen muss.“Allen Wortbeiträgen und den Ausführungen von Bürgermeister Karl Ecker war am Dienstag gemeinsam, dass man nichts gegen die Asylbewerber an sich hat und ihre Situation nachvollziehen kann; Martin Linseisen (CSU/PfW) brachte das Dilemma in Au nochmals auf den Punkt: „Wir verschließen uns der Verantwortung für die Asylbewerber nicht. Aber es muss landkreisweite Gerechtigkeit herrschen.“

Viele Einschränkungen für Asylbewerber

Au. (be) Wenn es in Au zur Einrichtung einer Massenunterkunft für Asylbewerber kommt und dort Flüchtlinge einquartiert werden, die gerade erst ins Land gekommen sind, dann erwarten diese Menschen rechtlich diverse Einschränkungen: Zunächst wäre hierbei die Residenzpflicht zu nennen. Diese gilt für die meisten Asylsuchenden und legt fest, dass der Asylbewerber sich im Landkreis der für ihn zuständigen Ausländerbehörde aufzuhalten hat. Für Asylbewerber in Au wäre dann beispielsweise Mainburg tabu, sonst drohen Strafen. Im ersten Jahr ihres Aufenthaltes gilt für Asylbewerber ein absolutes Arbeitsverbot, das danach laut verschiedenen juristischen Quellen auch nur in relativ eng begrenzten Fällen aufgehoben werden kann. Pro Monat erhalten alle Asylbewerber über 14 Jahre einen Bargeldbetrag von 40,90 Euro, dieser soll die Deckung von Grundbedürfnissen wie Mobilität und Kommunikation ermöglichen und die Sachleistungen ergänzen, die die Asylbewerber laut Gesetz für Unterkunft, Hausrat, Ernährung, Kleidung und Körperpflegebedarf bekommen.

 

Regionalfenster für Seite 1 der Gesamtausgabe vom 1. März 2012:

Asylbewerber in altem Supermarkt?
Au will sich gegen Massenunterkunft für bis zu 80 Flüchtlinge wehren

Au/Hallertau. (be) Widerstand regt sich gegen eine geplante Massenunterkunft für Asylbewerber in der Marktgemeinde Au: Nachdem am Dienstag auf der Sitzung des Marktgemeinderates Informationen offiziell geworden waren, dass möglicherweise zwischen 50 und 80 Flüchtlinge in der 5500-Einwohner-Gemeinde im nördlichen Landkreis Freising einquartiert werden sollen, sieht man sich vor Ort regelrecht überfahren von den Planungen: „Au wurde im Vorfeld nicht informiert. Wo bleibt da die Planungshoheit der Gemeinde?“, kritisierte Bürgermeister Karl Ecker (Freie Wähler) das Vorgehen der Behörden. Besonders skeptisch steht man vor Ort dem Vorhaben von Regierung und Landratsamt gegenüber, die Asylbewerber in einem ehemaligen Supermarkt unterzubringen, der seit Langem leer steht. Dass dies menschenunwürdig sei und Spannungen innerhalb der Gesellschaft heraufbeschwöre, kritisierten die Markträte. Nun will die Kommune alle Hebel in Bewegung setzen, um eine dezentrale Unterbringung der Asylbewerber im Kreis zu erreichen. „Wir verschließen uns der Not der Flüchtlinge nicht“, betonte Ecker, aber in der vorgesehenen Form halte man diese Art der Unterkunft für unsozial und unmenschlich.

 

Bildunterschrift:

Ein ehemaliger Supermarkt an der Mainburger Straße in Au wird als mögliche Massenunterkunft für Asylbewerber ins Auge gefasst. (Foto: Betz)

Verfasst von: LAndsichten | 29. Februar 2012

Nachlese eines Jubeljahres voller Höhepunkte

Aus: Hallertauer Zeitung vom 29. Februar 2012

Nachlese eines Jubeljahres voller Höhepunkte
„Fünfjähriges“ der Gemeindebücherei — 16750 Ausleihen im Jahr 2011 zu verzeichnen

Von Michael Betz

Au. Auch Hörbuch und iPad würden ohne das zuvor geschriebene und gedruckte Wort oft still und leer bleiben — somit bleibt auch das Buch eine der wesentlichen Bildungs- und Unterhaltungsquellen. Dieses Reservoir für alle Bürger zugänglich zu machen, hat sich die Gemeindebücherei auf ihre Fahnen geschrieben. 2011 konnte diese Einrichtung des Marktes ihr fünfjähriges Bestehen feiern, im jüngst vorgelegten Jahresbericht wird eine positive Bilanz der Aktivitäten rund um dieses Jubiläum gezogen.

Zentral gelegen, mit hellen Räumen und natürlich mit einem breiten Medienangebot: Die Gemeindebücherei des Marktes an der Hauptstraße lädt die Leseratten und Bücherwürmer förmlich ein zum Leihen und Lesen. Eine Einladung, die auch 2011 wieder gut angenommen wurde, wie der Jahresbericht beweist: Darin ist von 16750 Ausleihen der 530 aktiven Bibliotheksnutzer die Rede. Ginge man davon aus, dass diese Nutzer nur aus Au wären, könnte man rund ein Zehntel der Auer Bürger regelmäßig zwischen den Bücherregalen treffen; aber natürlich sind auch „Auswärtige“ unter den Nutzern. Insgesamt freut man sich bei der Gemeindebücherei über „anhaltend guten Zuspruch“, wie es im Jahresbericht heißt.Zehn Frauen und zwei Männer bilden das aktuelle Team der Gemeindebücherei, die Leitung obliegt Andrea Mion und Claudia Auer. Dass die Arbeit in dieser Einrichtung des Marktes bei den Bürgern wirklich angesehen ist, beweist die gute Resonanz auf einen Aufruf, dass man neue Mithelfer braucht: „Für die beiden Team-Mitglieder, die uns im vergangenen Jahr verlassen mussten, haben sich innerhalb kurzer Zeit sogar drei neue Freiwillige gefunden, die uns mit neuem Schwung unterstützen und mit neuen Ideen bereichern“, heißt es im Jahresbericht.In diesem Zusammenhang geht auch ein Dank an den Markt Au und dessen politische Repräsentanten für die Unterstützung der Bücherei. Als der Verkauf der Immobilie annonciert worden und gleichzeitig der Pachtvertrag der ausgelaufen sei, habe die Marktgemeinde sogar die Bereitschaft zum Kauf der Räume signalisiert. Das sei allerdings dann doch nicht notwendig geworden und außer der Reduzierung des Kelleranteils auf ein Achtel hätten sich für die Gemeindebücherei keine Änderungen ergeben, heißt es im Jahresbericht.Für die 1958 als Gemeinde- und Pfarrbücherei im Rathaus ins Leben gerufene Einrichtung war 2011 ein Jubiläumsjahr, weil man seit fünf Jahren in den gegenwärtigen Räumen für die Nutzer da war. Das wurde mit einem besonders umfangreichen Programm gefeiert, am Ende standen 17 Kinderveranstaltungen, neun Klassenführungen und neun Aktionen für Erwachsene in der Bilanz. „Wir sind zufrieden und stolz, dass wir den kleinen und großen Auern so viel Abwechslung bieten konnten“, blickt man bei der Bücherei zurück.Der Startschuss zum Jubiläumsjahr 2011 fiel im Rahmen des Auer Fastenmarktes mit einem Bücherflohmarkt, Kinderschminken sowie Kaffee und Kuchen. Bürgermeister Karl Ecker erwies sich in der Kinderecke als guter Vorleser. Danach ging es im Jahr Schlag auf Schlag weiter: Die Reihe „Klassik für Kinder“ hatten ihren Auftakt im April mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ für Fünf- bis Siebenjährige, weitere „Klassik für Kinder“-Termine und ein Vortrag von Dr. Anton Freilinger über die Hilfsaktion „Navis“ folgten.Mitte des Jahres 2011 schaffte die Bücherei 798 neue Medien an, die natürlich vom Team zuerst für die Ausleihe vorbereitet werden mussten, bevor im August mit dem Ferienprogramm weitere Arbeiten warteten: Unter anderem stand wieder eine „Lange Nacht der Bücher“ mit Übernachtung in der Bücherei auf dem Programm — die so gut ankam, dass sogar bereits Anmeldungen für heuer dazu vorliegen. Im Herbst klang das Jubiläumsjahr dann mit der Beteiligung am Herbstmarkt und am „Lebendigen Adventskalender“ sowie mit einer „Weihnachtlichen Lesestunde“ aus. Die nächste Veranstaltung in der Gemeindebücherei ist eine Vorlesestunde für Kinder am 15. März um 15 Uhr. Geöffnet hat die Bücherei immer am Dienstag von 9 bis 11 Uhr, am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 12 Uhr.

 

Bildunterschrift:

Die Auer Gemeindebücherei konnte 2011 auf fünfjährige Arbeit in den neuen Räumen zurückblicken; im Bild Susanne Altmann und Birgit Kodritsch vom Bücherei-Team mit Amelie Stark. Foto: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 27. Februar 2012

Kaufen und Handeln im Herzen des Marktes

Aus: Hallertauer Zeitung vom 27. Februar 2012

Kaufen und Handeln im Herzen des Marktes
Gelegenheit zum Schauen und Einkaufen — Fastenmarkt leidet unter Regenwetter

Von Michael Betz

Nandlstadt. Das bunte Leder der Geldbörsen bemühte sich redlich um einen optischen Gegenpol zum ansonsten grauen Februarsonntag — aber es blieb beim künstlichen Farbenspiel: Der Fastenmarkt am Sonntag in Nandlstadt litt natürlich unter dem nasskalten Wetter, dennoch fanden immer wieder während des Markttages Bürger den Weg ins Herz des Ortes, um zu schauen und zu kaufen.

Man sagt es im täglichen Umgang so leicht dahin, dass Nandlstadt ein Markt ist. Heute hat dieser Begriff außer als Schmuck auf dem Ortsschild und als Nachweis, dass man eine bestimmte Größe und entsprechende Bedeutung für das Umland hat, keine besondere Funktion mehr. Ohnehin gibt es die offizielle Bezeichnung „Markt“ nur noch in Bayern. In früheren Zeiten, da hatten die Marktrechte noch wirklich etwas mit Märkten zu tun; der vom jeweiligen Fürsten verliehene Titel verbriefte auch das Recht für eine Ortschaft, Märkte abhalten zu dürfen.Als Nandlstadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Marktrechte verliehen bekam, war das ein handfester wirtschaftlicher Standortvorteil — schließlich zog jeder Markttag die Bevölkerung des gesamten Umlandes an, die Händler machten ihre Geschäfte und die Wirte am Ort genauso. In Zeiten einer globalisierten Marktwirtschaft ist die einstige ökonomische Bedeutung eines Marktes jedoch eher dessen Event-Charakter gewichen: eine Veranstaltung, die einen Sonntag über die übliche Routine hinaushebt. Manchen Nandlstädter zog es so auch am Sonntag zum Fastenmarkt in die Marktstraße, die an diesem Tag ihrem Namen im wörtlichen Sinne gerecht wurde. Auch wenn das Angebot übersichtlich war und die Leute teilweise wegen des Regenwetters beschirmt unterwegs sein mussten, war das Herz des Ortes doch einmal von etwas anderem belebt als vom automobilen Durchgangsverkehr.“Schauen, handeln, kaufen“ lautete wieder die Devise beim Fastenmarkt — und genießen. Kleidung und Lederwaren konnte man erstehen, vom Pullover bis zur dicken Jacke samt Halstuch. Oder vielleicht eine lederne Handtasche und den dazu passenden Geldbeutel? Und als kleine Stärkung dazu anschließend einen Flammkuchen von einem der Stände, mediterrane Spezialitäten oder einen würzigen Käse aus der Region. Das Angebot fand jedenfalls seine Kunden, die den Weg an diesem Sonntag ins Ortszentrum nicht scheuten.Die Händler sahen den Regen und die dahintröpfelnden Besucher mit einer gewissen Gelassenheit; wer stets von Unwägbarkeiten des Wetters bei seinen Geschäften abhängig ist, lernt das wohl zwangsweise. „Den ganzen Vormittag über waren immer wieder Leute da, als dann nachmittags der Regen anfing, wurde es natürlich schlechter“, meinte ein Händler aus Unterschleißheim.Das Wetter — und die veränderten Zeiten; zwei Faktoren, die es einem Markt im Markt manchmal schwer machen, mit dieser Entwicklung steht Nandlstadt nicht allein da. Gegen das Wetter ist man sowieso machtlos. Und gegen die Änderungen der Gesellschaft und der Menschen? Ihre frühere Funktion der Versorgung mit Dingen, die man nicht das ganze Jahr über kaufen konnte, haben Märkte längst an Einkaufszentren und Supermärkte verloren. Die sinnliche Erfahrung des Kaufens und Handelns, der direkte Kontakt mit jemand, der im besten Fall sogar noch hergestellt hat, was er anzubieten hat — das spielte lange keine große Rolle mehr. Wo man sich beim Thema Einkauf zuerst die Frage stellt, ob man einen Parkplatz bekommt, wirkt ein Markt anachronistisch. Aber wo das Landleben im Trend liegt, die guten Dinge aus der Region, das Bodenständige, kurzum Heimat — da finden auch der Markt und die Menschen wieder mehr zusammen. Ein Teil der Nandlstädter hat es am Sonntag vorgemacht — vielleicht sind es nächstes Jahr noch mehr, vielleicht dann auch wieder bei frühlingshaftem Sonnenschein. Der Händler aus Unterschleißheim mit seinen bunten Ledergeldbörsen sah das am Sonntag jedenfalls locker: „Ich bleibe jetzt noch ein wenig, bevor es wieder nach Hause geht. Und dann hoffe ich auf das nächste Jahr.“

 

Bildunterschrift:

Der Fastenmarkt in Nandlstadt verwandelte am Sonntag das Herz des Marktes in eine Fußgängerzone. Die Fieranten boten Kleidung und Accessoires, Lebensmittel aus der Region gab es genauso wie mediterrane Spezialitäten. Fotos: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 27. Februar 2012

Die Last des Alltags gemeinsam tragen

Aus: Hallertauer Zeitung vom 27. Februar 2012

Die Last des Alltags gemeinsam tragen
Seit 2008 gibt es die Nachbarschaftshilfe — Hilfe für Familien und Senioren

Von Michael Betz

Au. Es wäre das klassische Idealbild menschlichen Zusammenlebens: Jeder Bürger hat sein positives Umfeld, wo man sich unter Nachbarn schnell und ohne großes Aufhebens gegenseitig hilft. Aber wie es so ist mit Idealbildern — sie sind der Ausnahmefall in einer Zeit der Vereinsamung und Entfremdung zwischen den Menschen, in einer Zeit sozialer Kälte. Hier setzen die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftshilfe im Markt Au an: Sie helfen Familien, Kranken und Senioren einfach und schnell, „wenn Not am Mann“ ist.

„Einer trage des anderen Last“ heißt es als Leitmotiv über dem aktuellen Informationsblatt der Nachbarschaftshilfe Au. Der Satz aus dem Galaterbrief der Bibel ist gewissermaßen der Gegenentwurf zu einer Gesellschaft, wo heute fast nur noch Erfolg und Ellenbogen zählen. Soziales Verhalten wird in Zeiten des Freien Marktes schnell als Schwäche interpretiert, ausgenutzt oder verlacht — doch vor allem in den Kirchen gibt es trotzdem oder immer noch Menschen, die durch persönlichen Einsatz diesem Trend entgegenwirken. Auf eine Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Au geht die Gründung der Nachbarschaftshilfe Au zurück, wie Elke Raulf am Rande einer Spendenübergabe an die Organisation im Dezember 2011 erzählte.Sie ist die Leiterin der Gruppe, die momentan 16 Frauen und einen Mann umfasst. „Alle unsere Helfer sind ehrenamtlich unterwegs, also ohne Entlohnung. Sie bringen nicht nur viele Stunden ihrer Freizeit ein in diesen Dienst, sondern tragen oft auch Kosten, die sich aus ihm ergeben, selbst“, beschreibt Elke Raulf die Anstrengungen der Aktiven. An jedem dritten Mittwoch des Monats treffen sich die Aktiven um 16 Uhr im Seniorenheim in Au. Dazu sind auch immer „Junge, Dynamische, Ältere, Erfahrene, Kreative und viele mehr“ als neue Mitstreiter willkommen, die ein bis zwei Stunden pro Woche erübrigen können.Seit Februar 2008 wird auf diese Weise Familien, Kranken, Behinderten und Senioren geholfen. Das Spektrum der möglichen Unterstützungen für den Alltag ist dabei breit gefächert: Für Familien können Babys und Kinder beaufsichtigt werden, Kinder zum Kindergarten oder zur Schule gebracht werden, die Nachbarschaftshilfe kann auch bei Einkäufen oder Behördengängen unterstützen. Zeitlich begrenzte Handreichungen im Haushalt sind möglich, ebenso die Vermittlung von Schuldnerberatung bei drohender Obdachlosigkeit. Senioren können mit den Aktiven der Nachbarschaftshilfe Spazieren gehen, Karten spielen, lesen oder den Hund Gassi führen.Die bürokratischen Hürden des täglichen Lebens überfordern viele Menschen — doch auch hier kann die Nachbarschaftshilfe unterstützend eingreifen: Eine Frau aus dem Mitarbeiterkreis hat eine Spezialausbildung als Ämterlotsin bei der Caritas absolviert. „Sie kann kompetent helfen beim Ausfüllen von Hartz IV-Anträgen, Anträgen auf Kindergeld oder ähnlichem“, zählt Elke Raulf auf.Dies zeigt das weite allgemeine Feld an Unterstützungsangeboten durch die Nachbarschaftshilfe, aber auch in mehreren ganz konkreten Fällen konnte im Jahr darüber hinaus geholfen werden: So wurde der Landschulaufenthalt eines Grundschülers finanziert, Krankenfahrten eines behinderten Seniorenheimbewohners oder bei Heizölkosten für eine alleinerziehende Mutter geholfen. Außerdem leistet die Nachbarschaftshilfe auch Integrationsarbeit für Vorschul- bzw. Grundschulkinder mit deutschem Sprachunterricht und Hausaufgabenhilfe in Zusammenarbeit mit der Grundschule Au.Die rein wirtschaftlich geprägte Gesellschaft, die von ihren Jungen am liebsten eine unbegrenzte Mobilität fordern würde, hinterlässt damit ein nicht zu übersehendes Heer an einsamen Senioren. Für sie macht die Zerschlagung überlieferter familiärer Strukturen im Alter oft den Weg ins Heim unvermeidlich. Auch dort hilft die Nachbarschaftshilfe, die Last von Vereinsamung und Krankheit zu tragen: Es gibt einen guten Kontakt zur Heimleitung und zu den Mitarbeiterinnen im Seniorenheim Au, einige der Helferinnen der Nachbarschaftshilfe sind auch als Begleiterinnen im Seniorenheim engagiert und leisten unter anderem Dienste auf der Demenzstation. — Und helfen damit ihren Mitmenschen, ihre Lasten wenigstens zeitweise nicht ganz allein tragen zu müssen.

 

Bildunterschrift:

Aus einer Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Au ging die Nachbarschaftshilfe 2008 hervor; seitdem helfen die Ehrenamtlichen den Familien, Senioren, Kranken und Behinderten in der Marktgemeinde. Foto: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 25. Februar 2012

Malaysia steht heuer im Blickpunkt

Aus: Hallertauer Zeitung vom 25. Februar 2012

Malaysia steht heuer im Blickpunkt
Die Frauen aller Konfessionen begehen am 2. März wieder den Weltgebetstag

Von Michael Betz

Au. Menschenunwürdige Zustände für Frauen in Malaysia will der Weltgebetstag der Frauen in diesem Jahr in den Blickpunkt rücken: Nach Schätzungen werden in diesem asiatischen Land rund 300000 Frauen und Mädchen als Hausangestellte ausgebeutet, ihnen kommt der Großteil der Spenden aus der überkonfessionellen christlichen Aktion zugute. In Au wird der Tag wie in 170 weiteren Ländern der Erde am 2. März begangen, um 19 Uhr treffen sich die Frauen im katholischen Pfarrheim zum gemeinsamen Gebet mit anschließendem Beisammensein.

„Steht auf für Gerechtigkeit“ lautet heuer das offizielle Motto des Weltgebetstages der Frauen. Und wie jedes Jahr steht ein einzelnes Land mit seiner besonderen Struktur — und seinen besonderen Problemen — im Mittelpunkt der ökumenischen Aktion. Heuer ist es Malaysia. Die Auer Frauenbund-Vorsitzende Helga Elfinger stellte im Vorfeld einige Informationen über Malaysia und die Situation der Frauen dort vor, die ein Aufstehen für Gerechtigkeit notwendig erscheinen lässt: Malaysia ist nämlich das größte Zielland für ungelernte Migrantinnen in Südostasien. Die meisten der eingewanderten Frauen kommen aus den armen Nachbarländern, wie zum Beispiel von den Philippinen. Viele von ihnen sind Opfer von Menschenhandel geworden. Bis zu einer halben Million Migrantinnen und viele indigene Malaysierinnen arbeiten als Hausangestellte bei Familien der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht, allerdings ohne Verträge, ohne geregelte Arbeitszeiten und ohne Mindeslohn.Das Projekt „Tenaganita“ (zu deutsch „Frauenstärke“) setzt sich konkret in Malaysia für diese Frauen ein. Die Organisation wurde 1991 von der Rechtsanwältin Irene Fernandez gegründet und bietet Rechtsberatung und -hilfe sowie Aufklärungsarbeit für Frauen, Migrantinnen und Flüchtlinge an. Das macht auf ein weiteres Problem Malaysias aufmerksam, denn bei der Wahl von Land und Motto geht es laut einer Information der Initiatorinnen des Weltgebetstages heuer auch grundsätzlich darum, die Stellung von diskriminierten Gruppen innerhalb der malaysischen Nation zu stärken.Das Land mit der Hauptstadt Kuala Lumpur ist ein Vielvölkerstaat: Malaysen, Chinesen, Südasiaten sowie indigene Völker und Menschen anderer Ethnien teilen sich das Land. Außerdem leben fast drei Millionen Arbeitsmigrantinnen in Malaysia, darunter etwa eine Million Flüchtlinge und Menschen ohne gültige Papiere, weist eine Information zum Weltgebetstag aus. Staatsreligion ist der Islam — und in diesem Zusammenhang geriet das Land in den vergangenen Jahren in westliche Schlagzeilen: Wie politische Beobachter urteilen, erfahren gesellschaftliche Konflikte wegen sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ungerechtigkeiten eine religiöse Aufladung; 2010 kam es zu Angriffen muslimischer Fanatiker auf christliche Kirchen.Vor diesem Hintergrund geschieht in Malaysia der Einsatz für Menschenrechte. „Die Kollekte, die 2012 bei den Gottesdiensten zum Weltgebetstag in Deutschland zusammenkommt, unterstützt neben zahlreichen Frauenprojekten weltweit auch die Arbeit von Tenaganita in Malaysia“, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Komittees für den Weltgebetstag. Die Gottesdienstordnung für den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen haben über 20 Frauen aus neun Konfessionen erarbeitet. Von der Lage der Frauen in anderen Nationen zu hören, denn das ist Jahr für Jahr ein zentrales Element des Weltgebetstages der Frauen, gebe auch den Frauen hierzulande immer wieder den Denkanstoß, sich zu fragen, wo und wie man sich hier für Gerechtigkeit einsetze, heißt es weiter.Gefeiert wird der Weltgebetstag jedes Jahr in 170 Ländern der Erde am ersten Freitag im März. Als gemeinsames optisches Motiv für den Weltgebetstag wurde heuer ein Bild der malaysischen Künstlerin Hanna Cheriyan Varghese gewählt. Ein Bibeltext hat die Künstlerin zu diesem Motiv inspiriert, wie die Auer Frauenbund-Vorsitzende Helga Elfinger zu berichten weiß: „Es ist Dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott von Dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ Das in leuchtend roter, grüner und gelber Farbe gehaltene Bild strahlt Ruhe und gleichzeitig Bewegung aus. Die Frauen aus Au und Umgebung treffen sich am 2. März um 19 Uhr im katholischen Pfarrheim zum gemeinsamen Gebet. Anschließend ist gemütliches Beisammensein mit einem kleinen Imbiss von malaysischen Gerichten. Auch die Kollekte in Au kommt unter anderem dem Projekt „Tenaganita“ zugute.

Verfasst von: LAndsichten | 24. Februar 2012

Ausgleich zwischen Bauherrn und Nachbarn

Aus: Hallertauer Zeitung vom 24. Februar 2012

Ausgleich zwischen Bauherrn und Nachbarn
Bebauungsplan „Zarrerweg“ wird geändert — Reinigungsfirma für Mehrzweckhalle

Von Michael Betz

Au. Mit einer ganzen Reihe „kleinerer“ kommunaler Themen hatten sich die Mitglieder des Marktgemeinderates auf ihrer jüngsten Sitzung noch neben der Gutachtens-Vergabe für Windkraft-Standorte in der Gemeinde zu beschäftigen. Dabei wurde eine Änderung des Bebauungsplans „Zarrerweg“ mehrheitlich befürwortet, außerdem beauftragte man eine Firma mit der künftigen Reinigung der Mehrzweckhalle; das Unternehmen mit Sitz in Dingolfing und Landshut hatte bei einer Ausschreibung das günstigste Angebot vorgelegt.

Gewissermaßen von der Hochfeldstraße eingerahmt wird der Zarrerweg am südlichen Ortsrand des Marktes Au. Die Bebauung an dieser Stelle weist noch Lücken auf — mit der Frage, in welcher Form diese aus planerischer Sicht geschlossen werden dürfen, beschäftigte sich der Marktgemeinderat. Übrigens nicht zum ersten Mal: Der ursprüngliche Bebauungsplan aus dem Jahr 1984 war 1987 einer ersten Änderung unterzogen worden, eine zweite Änderung war im Juli 2011 auf den Weg gebracht worden. Weil aber die Änderung nochmals geringfügig geändert worden war, sei nochmals eine Öffentlichkeitsbeteiligung notwendig geworden, führte Bürgermeister Karl Ecker dazu aus.Grundsätzlich gehe es nach den Worten Eckers bei der Bebauungsplanänderung darum, einen Kompromiss zwischen den Anliegern und einem möglichen Bauherrn für den freien Grund an dieser Stelle zu finden. „Gegenüber dem ursprünglichen Plan ist nunmehr eine reduzierte Bebauung vorgesehen. Die Änderung soll die Interessen der Nachbarn stärken“, wurde betont. Um dabei juristisch auf sicherem Boden zu stehen, habe man auch einen Anwalt eingeschaltet, fügte Ecker an.Stellungnahmen zur geänderten Änderung waren von zwei Nachbarn eingegangen, dem Landratsamt und der Landesplanungsbehörde der Regierung von Oberbayern. Von den beiden amtlichen Schreiben wurde einstimmig Kenntnis genommen, bei den beiden privaten Stellungnahmen gab es jeweils eine Stimme gegen die Kenntnisnahme. Letztlich wurde die 2. Änderung des Bebauungsplans „Zarrerweg“ in der vorgestellten Form mit einer Gegenstimme vom Marktgemeinderat als Satzung beschlossen.Ein weiterer Punkt der Tagesordnung drehte sich um die künftige Reinigung der Mehrzweckhalle. Dazu führte Bürgermeister Karl Ecker aus, dass die Verwaltung einen Plan erstellt habe, was wie oft geputzt werden sollte im Gebäude. Nachdem die Reinigungsaufgaben in der Halle übergangsweise von der Firma übernommen worden seien, die auch das Auer Rathaus putze, habe man nunmehr die Hallen-Reinigung ausgeschrieben. Eine Firma mit Sitz in Landshut und Dingolfing habe dabei mit 20906 Euro das günstigste Angebot abgegeben. „Die Referenzen waren in diesem Fall auch sehr gut“, ergänzte Bürgermeister Ecker noch. Die teuerste Firma habe ein Angebot mit rund 43000 Euro vorgelegt, machte er außerdem die Unterschiede beim Ausschreibungs-Ergebnis deutlich.Das Engagement der günstigsten Firma wurde einstimmig befürwortet, der Vertrag soll zunächst auf ein Jahr befristet werden. „Danach kann man dann beurteilen, wie die Leistung war und sich nach einer neuen Reinigungsfirma umsehen, wenn es nicht gepasst haben sollte“, betonte Bürgermeister Ecker. In diesem Zusammenhang wurde von ihm auch noch darauf hingewiesen, dass die Gemeinde nicht die Reinigung der Halle nach Veranstaltungen bezahlt: „Dafür ist der jeweilige Veranstalter zuständig, es wird eine Pauschale berechnet.“Noch zwei weitere Themen waren im Rahmen der Sitzung zu behandeln. Zum einen wurde eine geringfügige Änderung der Auer Abwasser-Satzung beschlossen, die sich mit dem Anschluss von Leitersdorf an das Abwassernetz befasst. Zum anderen wurde der Errichtung einer überdachten Lagerhalle im Gewerbegebiet Seysdorf zugestimmt. Die Abweichungen des Vorhabens vom geltenden Bebauungsplan hielt man für geringfügig, so dass es dennoch „grünes Licht“ für die Halle gab.

 

Bildunterschrift:

Damit die neue Mehrzweckhalle keinen Staub ansetzt, vergab der Marktgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung einen Putzauftrag für das Gebäude, zunächst auf ein Jahr befristet. Foto: Michael Betz

Verfasst von: LAndsichten | 23. Februar 2012

„Das Schwimmbad fehlt dem Markt“

Aus: Hallertauer Zeitung vom 23. Februar 2012

„Das Schwimmbad fehlt dem Markt“
Bürgermeister Ecker gratuliert Barbara Fischer zum 80.

Von Michael Betz

Au. Eine waschechte Auerin feierte am Dienstag ihren runden Geburtstag, da wurden natürlich Erinnerungen an vergangene Zeiten im Markt aufgefrischt: Bürgermeister Karl Ecker überbrachte Barbara Fischer Blumen und ein Geschenk anlässlich ihres 80. Geburtstages — und stand als Gesprächspartner über die Vergangenheit des Marktes gern zur Verfügung.

Die Jubilarin wurde als Barbara Seidl am 21. Februar 1932 in Au geboren, wo sie auch ihr gesamtes Leben verbrachte. Vier Geschwister wuchsen mit ihr auf, Barbara Fischer lernte den Beruf der Einzelhandelskauffrau. Aus der Ehe mit Helmut Fischer stammt der Sohn Helmut, auch über ein Enkelkind kann sich Barbara Fischer freuen. Ihrem Ehemann musste Barbara Fischer bereits 1995 ins Grab schauen.Dem Großvater der Jubilarin gehörte der ehemalige Brückenwirt in Au. An diese heute verschwundene Gastwirtschaft konnte sich Bürgermeister Ecker im Gespräch anlässlich seines Gratulationsbesuches noch erinneren. Und natürlich auch an das 1984 geschlossene Freibad des Marktes, wo Barbara Fischer gerne vorbeischaute. „Das Schwimmbad fehlt dem Markt einfach“, meinte sie zu Ecker. Und obwohl der Bürgrmeister dabei natürlich keine Besserung versprechen konnte, gab es noch ein längeres Gespräch mit der Jubilarin und ihrem Sohn über das Au vergangener Jahre und Jahrzehnte.

Bildunterschrift:

Jubilarin Barbara Fischer mit ihrem Sohn Helmut (links) und dem Auer Bürgermeister Karl Ecker. Foto: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 23. Februar 2012

Steckerlfisch am Aschermittwoch

Aus: Hallertauer Zeitung vom 23. Februar 2012

Aschermittwochs-Steckerlfisch auf dem Auer Marktplatz: Köstliches aus dem Wasser konnten sich am Mittwoch die Bürger des Marktes schmecken lassen. Der Fischereiverein Au sorgte nämlich mit seinem Steckerlfisch-Stand im Rahmen des üblichen Wochenmarktes dafür, dass der Fasttag nicht vollkommen freudlos verlaufen musste. Der Duft der über dem Holzkohlenfeuer gegrillten Fische war schon von der Weite zu riechen und ganz offenbar fühlten sich viele Bürger davon angezogen: Die Schlange vor dem Stand riss niemals ab, ein wenig Geduld musste man speziell um die Mittagszeit herum schon aufbringen, bevor der knusprige Fisch als Belohnung winkte. Text und Foto: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 23. Februar 2012

Der Bürgermeister ist wieder Herr im Rathaus

Aus: Hallertauer Zeitung vom 23. Februar 2012

Der Bürgermeister ist wieder Herr im Rathaus

Narrhalla gibt die Marktschlüssel zurück — Rundum positive Bilanz der Faschingssaison

Von Michael Betz

Au. Monate der Vorbereitung liegen hinter ihnen, Wochen voller anstrengender Faschings-Einsätze und närrische (Feier-)Tage als krönender Abschluss: Aber keine Minute davon haben sie bereut, betonten die beiden Majestäten Prinz Andreas II. und Prinzessin Martina I. von der Narrhalla Au am Mittwoch, als sie im Rathaus die Marktschlüssel wieder an Bürgermeister Karl Ecker zurückgaben. Dieser sprach der Narrhalla seinen Dank auch im Namen der Bürger für die vielen gelungenen Aktivitäten der vergangenen närrischen Zeit aus.

Nach dem Ende des Faschings wurde es ein letztes Mal offiziell für die Narrhalla, die seit dem Inthronisationsball den Markt närrisch regiert hatte: Den bei diesem Ball vom Bürgermeister eingeforderten Schlüssel des Marktes gab man wieder im Rathaus ab und machte Au damit von der Monarchie wieder zur Demokratie. Der Bürgermeister trug es mit Fassung, dass jetzt die Amtsgeschäfte wieder an ihm und den Marktgemeinderäten hängenbleiben — zuletzt hatte er sich als Karl I. mit Krone sogar im Fasching gezeigt und damit Sympathien für das närrische Regiment bewiesen.Aber ganz in Zivil wurde am Mittwoch die große Bilanz gezogen über die Faschingssaison, die im Markt mit dem Umzug einen großen Höhepunkt hatte, aber auch viele weitere besondere Momente aufweisen konnte. Die neue Mehrzweckhalle habe ihre Feuerprobe als Faschings-Hauptquartier im Markt vor allem beim Inthronisationsball bestanden, die kleineren Probleme bessere man nach, betonte Bürgermeister Karl Ecker. „Und die Narrhalla hat auf die Halle gut aufgepasst“, fügte er lobend an. Ecker erinnerte sich gemeinsam mit zweitem Bürgermeister Karl Dreier an die großartige Resonanz beim Kindernachmittag mit 500 Besuchern und beim Seniorennachmittag.Das Prinzenpaar Andreas II. und Martina I., die mit Hofmarschall Christoph Mayerhofer ins Rathaus gekommen waren, zeigte sich auch glücklich über die erfolgreich gelaufene Saison — und konnte sich durchaus noch eine Fortsetzung vorstellen: „Es hätte schon noch ein paar Wochen weitergehen können“, meinte die (ehemalige) Prinzessin Martina I., jetzt wieder ganz bürgerlich Martina Hagl. Ihr Prinz Andreas II. erzählte dazu noch, dass der Stress bis zur Inthronisation gewaltig gewesen sei. „Aber danach geht es immer Schlag auf Schlag.“ Jetzt kehrt auch der Prinz wieder ins faschingsfreie Leben zurück als Andreas Forster. Ob die beiden angesichts des anstrengenden Faschings-Einsatzes eine Karibik-Reise von der Gemeinde bekommen, wie es bei der Schlüsselrückgabe scherzhaft angeregt worden war, würde dann wohl künftig wieder der Marktgemeinderat entscheiden müssen; da wollte sich Bürgermeister Karl Ecker auf keine Zusage einlassen.In einer letzten Feier hatte die Narrhalla Au den Fasching beim Kehraus am Faschingsdienstag feierlich beendet. Nach Auftritten in Nandlstadt und Hallbergmoos an diesem Tag war man nochmals zusammengekommen. Die Garde tanzte ein letztes Mal — allerdings bereits ganz in Schwarz, dem wehmütigen Anlass angemessen. Dem letzten Walzer des Prinzenpaares folgten Dankesreden und man tauschte untereinander Geschenke aus, wie das Andreas II. und Martina I. am Mittwoch erzählten. Nach einer „Grabrede“ wurde der Fasching 2012 aufgebahrt und jeder Aktive bekam noch ein Sprüchlein gewidmet, bevor man mit Trauermusik zur Abens zog, wo der Fasching verbrannt und im Fluss versenkt wurde.Aber die Pause währt nur kurz für die Aktiven der Narrhalla: „Die Planungen für den nächsten Fasching werden bald wieder beginnen“, hatte Christoph Mayerhofer zuvor angekündigt. Das Narrenschiff geht also nicht nur niemals unter, sondern macht auch nur sehr kurze Pausen auf seiner Frohsinns-Fahrt.

Bildunterschrift:

Bürgermeister Karl Ecker (links) und 2. Bürgermeister Karl Dreier (rechts) erhielten vom Prinzenpaar Andreas II. und Martina I. sowie Hofmarschall Christoph Mayerhofer (2. von links) die Marktschlüssel zurück. Foto: Betz

Verfasst von: LAndsichten | 20. Februar 2012

Narren mit dem richtigen Draht nach oben

Aus: Hallertauer Zeitung vom 20. Februar 2012

Pünktliches Regen-Ende für Faschingszug:
Narren mit dem richtigen Draht nach oben
43 Wagen und Fußgruppen — Fantasievolle Kostüme und humorvolle Themen-Wagen

Von Michael Betz

Au. Dreimal gut lief es für die Faschingsfreunde in der Marktgemeinde am Sonntag: Der Regen endete pünktlich zum Beginn des bunten Faschingszuges, die 43 beteiligten Fußgruppen und Wagen glänzten mit fantasievollen Kostümen und humorvollen Gefährten und die Narren feierten auch nach dem Zug noch fröhlich weiter. Einem gutgelaunten Faschingssonntag stand damit nichts im Wege für einige tausend Besucher entlang des Zugweges durch das Herz des Marktes.

Der Blick der Narrhalla Au als Veranstalter des Umzug und des Marktes als „Hausherr“ dürfte am Sonntag zunächst sorgenvoll gen Himmel gerichtet gewesen sein: Immer wieder fiel Regen aus den grauen Wolken, die über das Land zogen. Nach den ersten Frühlings-Sonnenstrahlen vom Samstag wäre Schlechtwetter eine bittere Pille gewesen für die Faschingsbegeisterten in Au, die noch wenige Minuten vor dem Beginn des Umzuges ihre Schirme als Schutz gegen plötzlich einsetzenden Schneeregen aufspannen mussten. Entsprechend gab es zunächst eher Heiterkeit im Publikum, als Zug-Kommentator und 2. Präsident Martin Linseisen ankündigte, dass jetzt dann die Sonne rauskomme. „Also legt alle die Sonnecreme bereit.“
Und auch wenn die Sonnencreme nicht notwendig wurde, gab es am Ende tatsächlich noch ein paar Sonnenstrahlen für die Teilnehmer und Besucher, die rund zwei Stunden unterwegs waren oder am Straßenrand für gute Laune sorgten. 43 Wagen und Fußgruppen konnte die Narrhalla Au heuer aufbieten, ingesamt lag die offizielle Zählung bei 989 Teilnehmern am Zug.
Wer nach Au gekommen war, durfte sich über ein breites Themenspektrum bei den Motto-Wagen freuen, außerdem auch noch über eine ganze Reihe fantasievoll kostümierter Fußgruppen und über Faschingsadel aus der gesamten Umgebung: Von A (wie Au) bis Z (wie Zolling) war die geographische Bandbreite der angereisten Prinzenpaare. Bei den Wagen gab es eine Mischung aus lokalen Themen und Überregionalem: Während die Apo Au den Marktgemeinderat als „Geheimrat“ sah, wo unter königlichem Vorsitz (in dieser Rolle war Mobilfunk-Rebell Klaus Stuhlreiter) die Entscheidungen im Verborgenen getroffen werden, machten sich die Steinbacher ihre Gedanken über den Hopfenspritzskandal; sie warnten humorvoll davor, dass statt des „Grünen Goldes“ Kartoffeln aus dem Boden sprießen, weil die Spritzmittel vertauscht wurden.
Eine gute Idee für ein seit längerem leerstehendes Lokal im Zentrum des Marktes hatte eine Fußgruppe mitgebracht: Sie rief dazu auf, ein A-Schramm samt freier Liebe in Au zu gründen und hatte sich dazu in passende orange Baghwan- und Hippie-Gewänder gehüllt.
Der TSV Au ließ eine Truppe von frierenden Fußballern aufmarschieren, weils in der Mehrzweckhalle ganz offenbar zu kühl ist. Den Müller-Brot-Skandal und die Mittelschul-Turnhalle Au samt Pilzbefall verband man dabei gleich und schickte keimfreie Herren im weißen Overall durch den Markt, die das Publikum desinfizierten. — Auch für die Gesundheit der Gäste wurde also etwas getan beim Faschingszug am Sonntag. Und dazu gab es besonders für die Kinder wieder Bonbons, Popcornpackerl und sogar Stofftiere zu ergattern, die von den Wagen regneten oder verteilt wurden, die Ex-Prinzen der Narrhalla Nandlstadt erfreuten die Damen mit Rosen.
Auch die „große Politik“ bekam ihr Fett weg, im Mittelpunkt standen dabei ganz eindeutig die Griechen und ihre Finanzprobleme: Die „Superhelden“ aus Tegernbach standen hier für schnelle Hilfe bereit, die Hüttenfreunde Leitenbach meinten, dass die Deutschen mit ihrer Arbeit schon dafür sorgen würden, dass Griechenland nicht pleite gehe. Der „Holledauer Bauwagen“ ließ Silvio Berlusconi einer jungen Dame lüstern unter den Rock schauen und das Alkoholverbot in der S-Bahn empfanden die VW-Freunde Au als übertrieben.
Natürlich durften auch die Faschingsgesellschaften selbst nicht fehlen: Aus Zolling war die Narrhalla mit im Zug, die „Dancing Angels“ aus Nandlstadt schauten ebenso in Au vorbei wie eine große Delegation der Narrhalla aus dem Nachbarort, samt Ex-Prinzen und -Prinzessinnen. Jubel ernete auch die Narrhalla Attenkirchen und natürlich vor allem die Lokalmatadoren, die Narrhalla Au mit sämtlichen Gruppen und ihrem Prinzenpaar.
Bezahlt machte sich der gemeinsame Einsatz der Faschingsgesellschaften aus der Region, um reine „Sauf- und Lärmwagen“ einzudämmen. Die Musik beim Zug lag durchwegs unterhalb der Dezibel-Schmerzgrenze. Ein besonderer Farbtupfen in diesem Zusammenhang waren die Musiker der „Hopfareisser“, die gewissermaßen aus sich selbst einen Wagen machten und von dort aus aufspielten. — Nach gut eineinhalb Stunden war der Gaudiwurm zweimal durch den Markt gezogen und das Geschehen konzentrierte sich auf den Marktkern, wo die Osseltshausener Schäffler zu Ehren der Gemeinde und Bürgermeister Eckers auftraten, und wo die Narrhalla mit mehreren Auftritten noch für die Unterhaltung der Gäste sorgte (ausführlicher Bericht folgt).

 

Bildunterschriften:

Dass man aus einer leerstehenden Gaststätte auch einen Hippie-Treff machen könnte, wurde beim Faschingszug in Au am Sonntag angeregt. — „König Karl im Rathaus beim Geheimrat“ ? — zumindest nahm den Rathausbetrieb die „Apo Au“ mit dieser Einschätzung aufs Korn.

Prinz Andreas II. „vom grünen Gold“ und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Martina I. „von Kamm und Schere“ wurden vom 2. Präsidenten Martin Linseisen in seiner „Kommentatorenkanzel“ ebenso begrüßt wie die Mädchen der Auer Garde.

Der Schimmel in der alten Halle und frostige Temperaturen in der neuen sorgten bei den Fußballern für Frust.

Diese Herren der Narrhalla Nandlstadt hatten ordentlich zu strampeln.

Einen optischen Gruß aus Hawaii brachte die Auer Liedertafel. Fotos: Betz

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